Letzten Mittwoch stieg ich die schmale, von Regenwasser glitzernde Straße zum Gipfel eines tropischen Hügels hinauf und entdeckte die Aussicht, die die meisten Tobago-Reisenden nie zu sehen bekommen. Unter mir erstreckte sich Stonehaven Bay – eine makellose Bucht, wo 14 koloniale Luxusvillen auf genau 14 Acres Land ruhen, während der Rest des 800 Meter langen Strandes weitgehend unberührt bleibt. Diese Bucht, nur 25 Minuten vom Flughafen entfernt, ist das perfekte Beispiel dafür, wie Tobago seine Schätze verbirgt – selbst vor den Augen der meisten Urlauber auf der Insel.
Die fehlende Menschenmenge war das Erste, was mich verblüffte. Obwohl Trinidad und Tobago 1,5 Millionen Einwohner zählt, lag dieser spektakuläre Strandabschnitt fast menschenleer vor mir. Ein pensionierter Fischer erzählte mir, dass selbst an Wochenenden selten mehr als 15-20 Besucher gleichzeitig hier anzutreffen sind – ein atemberaubender Kontrast zu den überfüllten Stränden, die ich in Barbados gesehen hatte.
Nur 14 Luxusvillen auf 14 Acres: Das versteckte Juwel Stonehaven Bay
The Villas at Stonehaven, ein Boutique-Resort im Kolonialstil, ist das Herzstück dieses verborgenen Paradieses. Jede Villa erstreckt sich über mehr als 3.500 Quadratfuß und verfügt über einen privaten Infinity-Pool mit Blick auf das türkisfarbene Wasser, das an die kristallklaren Strände Mexikos erinnert. Anders als die meisten Luxusresorts in der Karibik liegt dieses diskret versteckt – viele Einheimische wissen nicht einmal von seiner Existenz.
Die Villen selbst sind architektonische Wunderwerke, die koloniale Eleganz mit modernem Komfort verbinden. Während meines Aufenthalts konnte Sarah, meine Frau, kaum aufhören, die handgefertigten Holzbalkongeländer zu fotografieren, die an die Kolonialgeschichte der Insel erinnern. Jede Villa wird von einem eigenen Hausmeister betreut, der auf Wunsch auch traditionelle tobagonische Gerichte zubereitet.
Besonders beeindruckend ist die Nähe zum 260 Acres großen Grafton Bird Sanctuary. Innerhalb von 5 Gehminuten vom Resort können Besucher seltene Vogelarten beobachten, darunter die leuchtend türkisfarbene Tobago-Holztangare – ein Naturerlebnis, das sonst nur fernab jeglicher Annehmlichkeiten möglich wäre.
Warum Kenner Stonehaven Bay dem überlaufenen Pigeon Point vorziehen
Während sich Touristen an Pigeon Point und Store Bay drängen – beide weniger als 20 Minuten entfernt – bleibt Stonehaven Bay ein gut gehütetes Geheimnis. Im Gegensatz zu Tonga’s unentdecktem Inselparadies liegt es nicht einmal weit entfernt – es ist einfach nie in den Reiseführern zum Mainstream geworden.
„Stonehaven bietet den besten Sonnenuntergang der Insel – und niemand sonst ist da. Man hört nur das Rauschen der Wellen und fühlt sich wie auf einer Privatinsel, obwohl man nur Minuten von allem entfernt ist.“
Dieses anonyme Zitat eines TripAdvisor-Besuchers trifft den Kern der Sache. Am östlichen Ende der Bucht liegt ein kleines Fischerdorf, dessen Bewohner jeden Morgen mit ihren traditionellen Pirogues (Fischerbooten) hinausfahren. Die kulturelle Authentizität hier erinnert an Thailands unberührte Inselstrände, wo Tradition und Ruhe Hand in Hand gehen.
Der Strand selbst hat keine Rettungsschwimmer, keine Strandbars und keine Liegestuhlvermietungen – ein naturbelassenes Juwel, das im krassen Gegensatz zu den kommerziell erschlossenen Stränden steht. Die nördliche Seite der Bucht bietet besonders geschützte Gewässer zum Schnorcheln, während der südliche Teil wellig genug für Bodysurfing ist.
Was die Reiseführer Ihnen nicht erzählen
Der optimale Zugang erfolgt über die Grafton Road, wobei der kostenlose Parkplatz am nördlichen Ende des Strandes die bequemste Option darstellt. Besuchen Sie Stonehaven am frühen Morgen (vor 9 Uhr), um Fischer bei der Rückkehr zu beobachten, oder am späten Nachmittag (nach 16 Uhr) für spektakuläre Sonnenuntergänge.
Die beste Reisezeit ist die Trockenzeit von Dezember bis April, obwohl ich die Bucht jetzt im Juni mit gelegentlichen, kurzen Regenschauern erlebte – was die Menschenmassen weiter reduzierte. Das Pavilion Restaurant des Resorts ist Donnerstag bis Sonntag geöffnet, serviert aber ausschließlich Gästen der Villen. Für andere Besucher empfehle ich, Verpflegung mitzubringen oder das 20 Minuten entfernte Black Rock für authentische lokale Küche zu besuchen.
Ein besonderes Erlebnis bietet sich von März bis September, wenn Lederschildkröten nachts an bestimmten Strandabschnitten ihre Eier ablegen. Mit etwas Glück und Geduld kann man dieses Naturschauspiel beobachten – vorausgesetzt, man verhält sich ruhig und verwendet kein Blitzlicht.
Als ich mit Emma, meiner siebenjährigen Tochter, am Strand entlangspazierte, sammelte sie Muscheln und fragte, warum keine anderen Kinder hier spielten. „Das ist unser kleines Geheimnis,“ antwortete ich, während die Sonne langsam im Meer versank und den Himmel in Purpur- und Goldtöne tauchte. Wie die Einheimischen sagen würden: „Tobago hat viele Gesichter, aber Stonehaven zeigt dir sein wahres Herz.“ Nach zehn Jahren des Reisens durch versteckte Paradiese weltweit sind es solche unberührten Orte, die mich immer wieder daran erinnern, warum ich diesen Beruf liebe.