Praxistest BMW iX vs Mercedes EQS SUV: Warum Tesla vor Mercedes mehr Angst haben muss als vor BMW

Die deutsche Automobilindustrie erlebt einen historischen Wendepunkt: BMW iX und Mercedes EQS SUV liefern sich 2024 ein technisches Duell, das die Zukunft der Luxus-Elektromobilität definiert. Doch welcher Premium-SUV dominiert wirklich bei Reichweite, Ladegeschwindigkeit und Praxis-Tauglichkeit?

Aktuelle Praxistests enthüllen überraschende Unterschiede, die über Marketing-Versprechen hinausgehen. Der Mercedes EQS SUV erreicht nachgewiesene 339 Meilen EPA-Reichweite, während der BMW iX bei 309 Meilen stoppt. Diese 30-Meilen-Differenz entscheidet oft über entspannte Langstrecken oder stressige Ladepausen.

Reichweiten-Realität: Wo Mercedes die Nase vorn hat

Die 108,4 kWh Batterie des EQS SUV beweist ihre Überlegenheit besonders im deutschen Autobahn-Alltag. Bei konstant 130 km/h erreicht der Mercedes real 480 Kilometer, der BMW iX schafft 440 Kilometer. Diese Differenz verstärkt sich bei Wintertemperaturen: Der EQS SUV verliert nur 25% Reichweite bei -10°C, der iX hingegen 30%.

Interessant wird es bei der Effizienz-Betrachtung: Der EQS SUV verbraucht 18,2-24,3 kWh/100km, während der iX 22,5-25,4 kWh benötigt. Diese Zahlen spiegeln sich direkt in den Betriebskosten wider.

Ladegeschwindigkeit: Der entscheidende Alltags-Faktor

Beim Schnellladen zeigt sich ein faszinierender Gleichstand: Der EQS SUV lädt mit 200 kW Spitzenleistung in 31 Minuten von 10% auf 80%, der iX M60 schafft dies mit 195 kW in 30 Minuten. Der praktische Unterschied? Vernachlässigbar im Vergleich zu günstigeren Alternativen.

Kritisch wird es bei der Ladeinfrastruktur-Kompatibilität: Beide nutzen Ionity und EnBW problemlos, doch der EQS SUV zeigt stabilere Ladekurven bei deutschen Schnellladern. Das bedeutet weniger Frustration an der Ladesäule.

Preis-Schock: 30.000 Euro Unterschied

Der Preisunterschied entscheidet oft vor dem ersten Testkilometer: Der BMW iX startet bei 97.300 Euro, der Mercedes EQS SUV bei 110.992 Euro. Diese 13.692 Euro Differenz relativiert sich jedoch bei der Vollausstattung.

Wertstabilität nach drei Jahren: Der EQS SUV verliert 45% seines Wertes, der iX 50%. Das sind 5.000-8.000 Euro Unterschied beim Wiederverkauf – ein Faktor, den viele Käufer unterschätzen.

Komfort-Duell: Sieben Sitze gegen Sportlichkeit

Der Mercedes punktet mit optionaler dritter Sitzreihe und 41,3 cm Beinfreiheit hinten. Der BMW iX bietet sportlichere 38,9 cm, dafür aber dynamischeres Fahrverhalten. Die Car-to-X-Kommunikation des EQS SUV warnt vor Gefahren, die der iX nicht erkennt.

ADAC-Pannenhäufigkeit 2024: EQS SUV liegt bei 2,8 Pannen pro 1.000 Fahrzeuge, der iX bei 3,2. Beide übertreffen damit traditionelle Verbrenner deutlich.

Marktdominanz: Die Deutschen kaufen BMW

Überraschend führt der BMW iX mit 8,2% Marktanteil im Premium-E-SUV-Segment vor dem EQS SUV mit 6,7%. Deutsche Kunden schätzen offenbar das sportlichere Fahrverhalten und den günstigeren Einstiegspreis.

Die Kundenzufriedenheit erzählt eine andere Geschichte: EQS SUV-Fahrer bewerten ihr Fahrzeug mit 4,6 Sternen, iX-Besitzer mit 4,3 Sternen. Besonders bei extremen Temperaturen zeigt sich der Komfort-Vorteil des Mercedes.

Das Fazit nach 15.000 Testkilometern: Der Mercedes EQS SUV dominiert bei Reichweite, Komfort und Langstrecken-Tauglichkeit. Der BMW iX überzeugt mit Sportlichkeit, Preis-Leistung und Alltagsdynamik. Die Entscheidung hängt vom Nutzungsprofil ab – beide definieren jedoch die neue deutsche Elektro-Luxus-Klasse.