Dieser barbadische Strand von 0 Einwohnern versteckt koloniale Ruinen seit 1920

Ich stehe auf einer verlassenen Steintreppe, die zum türkisfarbenen Wasser hinabführt. Kein Lifeguard-Turm, keine Toiletten, keine Menschenmassen – nur kristallklares Wasser, das sanft gegen den weißen Sand schwappt. Harrismith Beach liegt 21,2 Kilometer östlich von Bridgetown an der rauen Südostküste Barbados. Was mich sofort fasziniert: Obwohl wir uns auf einer Insel mit 287.000 Einwohnern befinden, teile ich diesen Strand heute mit genau null anderen Besuchern.

Die verfallenen Steinmauern einer kolonialen Plantagenvilla thronen auf der Klippe über mir. Diese Ruinen, datiert auf die 1920er Jahre, bewachen einen der am besten gehüteten Geheimnisse der Karibik – einen Strand, der alles bietet, was man sich von einem Tropenparadies erhofft, ohne die üblichen Touristenmassen.

Barbados‘ bestgehütetes Strandgeheimnis: 0 Touristeninfrastruktur, 100% Natur

Der schmale Sandstreifen erstreckt sich zwischen dramatischen Kalksteinklippen, die eine natürliche geschützte Lagune bilden. Anders als der beliebte Bali-Strand mit über 1 Million Besuchern bleibt Harrismith eine Oase der Ruhe. An einem typischen Sonntag finden höchstens 10-20 Besucher ihren Weg hierher.

Das Fehlen jeglicher Infrastruktur ist gleichzeitig Harrismith Beachs größte Stärke und Herausforderung. Keine Umkleidekabinen, keine Rettungsschwimmer, keine Souvenirshops – nur unverfälschte Natur. Die Palmen am südlichen Ende bieten natürlichen Schatten, während die Klippen für dramatische Fotomotive sorgen.

Die kristallklare Lagune ist durch ein natürliches Riff vom offenen Meer geschützt, wodurch sie sich perfekt zum Schwimmen eignet. Mit einer Wassertemperatur von 28°C im Juni bietet sie ideale Bedingungen für entspannte Badeausflüge ohne die sonst in der Karibik üblichen Menschenmassen.

Nur 5 Gehminuten von Bottom Bay: Der dramatische Kontrast

Was Harrismith Beach besonders macht, ist seine Nähe zum berühmteren Bottom Bay. Obwohl nur 5 Minuten Fußweg entfernt, könnte der Kontrast nicht größer sein. Die türkisfarbene Lagune von Harrismith erinnert an den japanischen Lagunenstrand mit smaragdgrünem Wasser, bietet jedoch eine ganz andere kulturelle Erfahrung.

Während Bottom Bay mit seinen 100+ täglichen Besuchern, Essenständen und organisierten Parkplätzen touristische Annehmlichkeiten bietet, bewahrt Harrismith seine wilde Schönheit. Der beschwerliche Zugang über die steile Steintreppe hält die Massen fern – ein natürlicher Filter für authentisches Reisen.

„Für mich ist Harrismith der wahre Karibik-Schatz – kein Künstliches, nur Natur und Geschichte. Ich komme jeden Sonntag hierher, um dem Lärm zu entfliehen und finde immer wieder diese besondere Ruhe.“

Die Einheimischen nennen diese Art des Entspannens „Liming“ – das barbadische Wort für gemütliches Beisammensein ohne Hektik. Genau diese Atmosphäre macht Harrismith zu einem authentischen Erlebnis, das an das ursprüngliche Barbados erinnert.

Koloniale Geschichte trifft karibische Schönheit: Die Harrismith-Ruinen

Ähnlich wie der mexikanische Strand mit Malediven-Wasser und Maya-Geschichte verbindet Harrismith Beach natürliche Schönheit mit faszinierender Vergangenheit. Die Ruinen auf der 15 Meter hohen Klippe stammen von der ehemaligen Harrismith-Plantage, deren Geschichte bis in die Kolonialzeit zurückreicht.

Die aus lokalem Korallenstein erbauten Mauern erzählen von einer Zeit, als Barbados als „Zuckerinsel“ bekannt war. In den 1920er Jahren wurde das Anwesen kurzzeitig als Hotel genutzt, bevor es dem Verfall überlassen wurde. Heute bilden die Ruinen einen spektakulären Aussichtspunkt und einen stillen Zeugen der wechselvollen Geschichte der Insel.

Ungewöhnliche Felsformationen am südlichen Ende des Strandes enthüllen bei Ebbe kleine Höhlen und Gezeitenpools. Diese natürlichen Aquarien beherbergen bunte Juwelenbuntbarsche und gelegentlich sogar kleine Seepferdchen – ein verstecktes Paradies für Schnorchler.

2025 Insider-Tipp: Besuchen Sie jetzt, bevor der Geheimtipp viral geht

Reisende, die authentische Erlebnisse suchen, werden Harrismith ähnlich schätzen wie die thailändische Insel mit unberührten Stränden ohne Massentourismus. Der beste Zugang erfolgt über einen kleinen Parkplatz am Klippenrand, der allerdings nur Platz für 5-6 Fahrzeuge bietet. Frühes Erscheinen sichert einen Platz.

Besuchen Sie Harrismith vorzugsweise am frühen Morgen oder späten Nachmittag, wenn das Licht für Fotografien am schönsten ist und das Wasser am ruhigsten. Die Busroute zum Strand endet an der Bayfield Primary School, von dort sind es noch etwa 10 Gehminuten.

Ohne Schutzmaßnahmen könnte Harrismith Beach das Schicksal des sizilianischen Dorfs im Naturreservat teilen, das von Besuchern überlaufen wird. Der Trend zu nachhaltigem Tourismus könnte diesen versteckten Strand bis 2025 zu einem beliebten Ziel für bewusste Reisende machen.

Als ich die Stufen wieder hinaufsteige, werfe ich einen letzten Blick auf die türkisblaue Lagune. Meine Frau Sarah würde die Ruinen sofort fotografieren wollen, während unsere Tochter Emma in den flachen Gezeitenpools nach Schätzen suchen würde. Harrismith Beach erinnert mich daran, warum ich Reisejournalist wurde: Um Orte zu finden, die noch ihre Seele bewahrt haben – unberührt vom Massentourismus, reich an Geschichte und natürlicher Schönheit. Wie ein gut gehütetes karibisches Geheimnis, das nur darauf wartet, behutsam entdeckt zu werden.