Tief verborgen im Herzen Brandenburgs bewahrt eine kleine Stadt von nur 7.635 Einwohnern seit über einem Jahrtausend ein Geheimnis, das selbst eingefleischte Historiker überrascht. Vetschau, oft überschattet vom benachbarten Spreewald, birgt einen archäologischen Schatz von europäischem Rang: den mysteriösen Götzen von Raddusch.
Das 1100 Jahre alte Rätsel, das Archäologen elektrisiert
Im Jahr 926 n.Chr., als der Rest Europas noch im Dunkeln des Mittelalters lag, erschufen slawische Handwerker in Vetschau ein hölzernes Meisterwerk. Dieser „Götze von Raddusch“, eine bearbeitete Eichenbohle mit enigmatischem Gesicht, überlebte Jahrhunderte verborgen in einem 12 Meter tiefen Brunnen. Seine Entdeckung revolutionierte unser Verständnis der slawischen Kultur in Deutschland.
Doch warum verbargen die Einwohner dieses Kulturerbe so lange? Die Antwort liegt in einer Geschichte von Widerstand, Glauben und Überleben.
Wie 7.635 Vetschauer ein Jahrtausend lang ihr Geheimnis hüteten
Trotz christlicher Missionierung, DDR-Umsiedlung und dem Vordringen des Braunkohletagebaus bewahrten die Vetschauer ihre slawischen Wurzeln. Der Götze, Zeuge einer fast vergessenen Epoche, überlebte dank des stillen Widerstands ganzer Generationen.
Heute thront er als Kronjuwel in der rekonstruierten Slawenburg Raddusch, einem architektonischen Wunder, das jährlich Tausende Besucher in seinen Bann zieht. Diese originalgetreue Nachbildung einer Festung aus dem 9. Jahrhundert bietet eine Zeitreise in die faszinierende Welt der Lusitzi-Slawen.
Das bestgehütete Geheimnis Brandenburgs enthüllt
Anders als das überlaufene Lübbenau mit seiner bekannten Kahnfahrt-Tradition, bietet Vetschau eine Begegnung mit der authentischen slawischen Seele Brandenburgs. Hier verschmelzen Mythos und Geschichte zu einem einzigartigen Erlebnis.
In der Slawenburg erwarten Sie nicht nur der geheimnisvolle Götze, sondern auch interaktive Ausstellungen, die die Rätsel der slawischen Vorfahren entschlüsseln. Tauchen Sie ein in eine Welt voller faszinierender Artefakte, von seltenen Hanseschalen bis hin zu alltäglichen Gebrauchsgegenständen, die das Leben vor über 1000 Jahren greifbar machen.
Vetschau – Wo die Vergangenheit die Zukunft formt
Doch Vetschau ist mehr als nur ein Fenster in die Vergangenheit. Die Stadt steht exemplarisch für den beeindruckenden Strukturwandel der Lausitz. Vom Zentrum des Braunkohleabbaus hat sich Vetschau zu einem Vorreiter nachhaltiger Entwicklung gewandelt.
Ähnlich wie der 41 Meter tiefe Lausitzer See, der ein ganzes Dorf verbirgt, zeigt Vetschau, wie aus den Narben der Industrialisierung neue Naturparadiese entstehen können. Die umliegenden renaturierten Seen laden zu Erholung und Naturerlebnissen ein.
Ein Herbstwochenende voller Entdeckungen
Der Herbst 2025 bietet die perfekte Gelegenheit, Vetschau zu erkunden. Die Familientage in der Slawenburg Raddusch versprechen ein interaktives Eintauchen in die slawische Kultur. Kinder können alte Handwerkstechniken erproben, während Erwachsene in Workshops die Geheimnisse slawischer Küche und Traditionen entdecken.
Kombinieren Sie Ihren Besuch mit einer Tour durch das Renaissance-Schloss Vetschau und genießen Sie den goldenen Herbst im Schlosspark. Die farbenprächtigen Laubwälder und die klare Herbstluft machen diese Jahreszeit besonders reizvoll.
Vetschau – Mehr als nur ein Geheimtipp
Mit seiner einzigartigen Mischung aus faszinierender Geschichte, lebendiger Kultur und nachhaltiger Zukunft positioniert sich Vetschau 2025 als aufstrebende Destination für Kulturliebhaber und Naturfreunde. Anders als überlaufene Touristenziele bietet diese Kleinstadt von 7.635 Einwohnern authentische Erlebnisse abseits ausgetretener Pfade.
Entdecken Sie selbst, warum Vetschau mehr zu bieten hat als manch größere Stadt. Tauchen Sie ein in eine Welt, wo historisches Erbe auf moderne Nachhaltigkeit trifft, und erleben Sie, wie eine kleine Stadt Großes bewahrt hat. Vetschau – wo das Geheimnis der Slawen lebendig wird.