Weniger touristisch als Phuket bietet dieses thailändische Strandjuwel mit 400 Metern kristallklarem Wasser perfekte Ruhe

Ein Dutzend Schritte vom warmen Sand entfernt stehe ich am Saum von Ao Wai Beach. Der kristallklare Ozean schimmert in einem unmöglichen Türkis, während die puderweiße Sandbucht von schattigen Palmen umrahmt wird. Nur 2,5 Stunden von Bangkok entfernt, scheint diese versteckte Bucht auf Koh Samet ein Paralleluniversum zu sein – eine seltene Oase der Ruhe im zunehmend überlaufenen Thailand.

Die Sonne brennt sanft auf meiner Haut, während ich die 400 Meter lange Bucht entlangspaziere. Meine Frau Sarah fotografiert die geschwungene Küstenlinie und bemerkt, dass wir die einzigen Besucher sind. Der Kontrast ist verblüffend: Während Phuket und Koh Phi Phi jährlich Millionen von Touristen begrüßen, bleibt Ao Wai weitgehend unentdeckt.

Die verborgene Oase von Ao Wai: Unberührtes Strandparadies mit nur einem Resort

Während andere asiatische Strände wie Japans Emerald Beach täglich tausende Besucher anziehen, besticht Ao Wai durch seine Schlichtheit. Ein einziges Resort – das Samet Ville Resort – steht zurückgesetzt vom Strand und bietet bescheidene Bungalows ohne Prunk.

Die 13 Quadratkilometer große Insel Koh Samet beherbergt mehrere Strände, doch keiner bewahrt die ursprüngliche Schönheit wie Ao Wai. Das kristallklare Wasser fällt sanft ab, ideal zum Schwimmen und für einfaches Schnorcheln in der geschützten Bucht.

Als ich durch die warme Brandung wade, entdecke ich kleine, farbenfrohe Fische, die zwischen vereinzelten Korallen huschen. Ein Einheimischer erzählte mir, dass „Ao“ auf Thai einfach „Bucht“ bedeutet – ein schlichter Name für einen Ort von solcher Schönheit.

„Nach drei Wochen Inselhopping in Thailand habe ich nirgendwo ein solches Gleichgewicht zwischen Zugänglichkeit und Unberührtheit gefunden. Es ist, als hätte man ein Stück Karibik mitten in Südostasien versteckt.“

Ähnlich wie die abgelegene griechische Insel Gavdos bleibt Ao Wai Beach ein Geheimtipp für Reisende, die das authentische Thailand suchen. Trotz seiner relativen Nähe zum Festland – nur eine 30-minütige Bootsfahrt von Ban Phe – behält der Strand seine Unversehrtheit.

Naturbelassenheit trifft Erreichbarkeit: Der perfekte Kontrast

Anders als europäische Reiseziele wie norwegische Fjorddörfer, die im Sommer von täglich 2000 Touristen überlaufen werden, bietet Ao Wai eine ruhige Alternative. Das Meer zeigt sich in der Trockenzeit (November bis April) von seiner besten Seite – glasklar mit 30°C Wassertemperatur.

Die einfache Anreise von Bangkok macht den Strand besonders attraktiv. Nach 2 Stunden Autofahrt zum Hafen Ban Phe und einer kurzen Bootsüberfahrt erreicht man die Insel. Von dort kostet ein Taxi zum Strand etwa 400 Baht (ca. 10€).

Bemerkenswert ist der Eintritt in den Nationalpark: 400 Baht für Ausländer gegenüber nur 40 Baht für Einheimische. Diese Preisdifferenz wirft Fragen zur nachhaltigen Finanzierung des Naturschutzes auf, denn viele Besucher bemerken keine sichtbaren Erhaltungsmaßnahmen.

Was die Reiseführer Ihnen nicht erzählen: Insider-Geheimnisse für 2025

Für nachhaltigkeitsbewusste Reisende bietet Ao Wai Beach ähnliche Vorteile wie die französische Île de Ré – eine Balance zwischen Naturschutz und sanftem Tourismus. Besuchen Sie den Strand am frühen Morgen, wenn das Licht magisch über dem Wasser tanzt und die Luft noch kühl ist.

Obwohl Juni den Beginn der Regenzeit markiert, bietet er noch stundenlangen Sonnenschein mit gelegentlichen, kurzen Schauern. Bringen Sie eigene Snacks mit, denn außerhalb des Resort-Restaurants gibt es keine Einkaufsmöglichkeiten.

Im Gegensatz zu beliebten Bali-Stränden, die jährlich Millionen Besucher empfangen, bietet Ao Wai Beach eine ruhige Alternative für Reisende, die dem Massentourismus entfliehen möchten. Die besten Fotomotive finden Sie an den felsigen Endpunkten der Bucht, besonders im goldenen Licht des späten Nachmittags.

Als ich Ao Wai verlasse, nehme ich nicht nur Sandkörner in meinen Schuhen mit, sondern auch die Erinnerung an einen Ort, der dem thailändischen Tourismusboom trotzt. In einer Welt von überfüllten Selfie-Spots und durchgeplanten Erlebnissen bleibt dieser Strand ein kostbares Relikt dessen, was Thailand einst war – ein „sabai sabai“ Ort, wie die Thais sagen: vollkommen entspannt und im Einklang mit sich selbst.