Dieses mittelalterliche Bastide-Dorf bewahrt eine 800-jährige Zeitkapsel in Frankreich (wo selbst Einheimische täglich neue historische Details entdecken)

Monpazier: Das perfekte mittelalterliche Bastide-Dorf in Frankreich

In der südfranzösischen Dordogne steht die Zeit still – nirgendwo so eindrucksvoll wie in Monpazier. Dieses 1284 von Edward I. von England gegründete Dorf gehört nicht umsonst zu den „Plus Beaux Villages de France„. Mit seinem schachbrettartigen Grundriss ist es die besterhaltene Bastide Frankreichs und ein lebendiges Museum ohne Absperrungen. „Monpazier ist wie eine mittelalterliche Zeitkapsel, in der selbst die Einheimischen täglich neue historische Details entdecken“, erzählt Marie Dubois, die seit 30 Jahren Führungen durch die mittelalterliche Dörfer Frankreichs anbietet.

Ein Spaziergang durch 800 Jahre Geschichte

Das Herzstück von Monpazier ist die Place des Cornières, ein perfekt proportionierter Platz mit charakteristischen Arkaden. Unter diesen schützenden Bögen findet donnerstags der Wochenmarkt statt – eine Tradition, die seit dem Mittelalter ununterbrochen fortbesteht. Die Stände bieten regionale Köstlichkeiten wie Périgord-Trüffel, Walnussöl und Ziegenkäse an. „Der Markt ist nicht nur ein Einkaufserlebnis, sondern eine soziale Institution, bei der Traditionen weitergegeben werden“, schwärmt Jean-Pierre Laurent, lokaler Gastronom.

Architektonische Perfektion in Stein gemeißelt

Die geometrische Präzision Monpaziers ist kein Zufall. Das Dorf wurde nach dem goldenen Schnitt konzipiert – ein mathematisches Verhältnis, das auch in der Natur vorkommt und als besonders harmonisch gilt. Die Eglise Saint-Dominique mit ihrer schlichten Fassade und dem imposanten Innenraum zeugt von dieser durchdachten Bauweise. Im nahegelegenen Bastideum-Museum wird die Geschichte der Bastiden lebendig – befestigte Neustädte, die im 13. Jahrhundert strategisch angelegt wurden.

Versteckte Schätze für Entdecker

Abseits der bekannten Sehenswürdigkeiten verbergen sich zahlreiche versteckte Juwelen Frankreichs. „Die schönsten Entdeckungen macht man in den Nebengassen“, verrät Sophie Mercier, lokale Kunsthandwerkerin. „Achten Sie auf die alten Türschlösser und die handgeschmiedeten Eisenarbeiten – jedes erzählt eine Geschichte.“ Besonders empfehlenswert ist ein Abendspaziergang, wenn die untergehende Sonne den honigfarbenen Kalkstein zum Leuchten bringt.

Ein Paradies für Feinschmecker

Die Gastronomie in Monpazier verbindet mittelalterliche Traditionen mit moderner französischer Küche. Im Restaurant „La Bastide“ serviert Chef Bernard Giraud Gerichte, die auf mittelalterlichen Rezepten basieren, aber modern interpretiert werden. „Unsere Spezialität ist Périgord-Lamm mit Walnusskruste und Trüffel – ein Gericht, das Geschichten von früher erzählt, aber den heutigen Gaumen begeistert“, erklärt er leidenschaftlich.

Die beste Zeit für Ihren Besuch

Frühling und Herbst bieten in Monpazier angenehme Temperaturen und weniger Touristen. Die umliegenden Hügel und Wälder laden zu ausgedehnten Wanderungen ein und offenbaren die natürliche Schönheit der Dordogne-Region mit ihren malerischen Naturschönheiten Frankreichs. Im Juli findet das mittelalterliche Fest statt, bei dem das Dorf in seine Vergangenheit eintaucht.

Wie Sie Monpazier erreichen

Von Deutschland aus fliegen Sie am besten nach Bordeaux oder Bergerac. Vom Flughafen Bergerac sind es nur 45 Kilometer bis nach Monpazier. Ein Mietwagen empfiehlt sich, um auch die umliegenden historische Flusslandschaften und Dörfer zu erkunden. Die Region ist reich an Sehenswürdigkeiten wie Burgen, Höhlen und Weingütern, die meist nur mit eigenem Fahrzeug gut zu erreichen sind.

Unterkünfte mit historischem Charme

Übernachten Sie im Herzen des Dorfes in einem der renovierten Stadthäuser, die als Chambres d’hôtes (B&B) dienen. Das „Maison Shalom“ bietet authentischen Charme mit modernem Komfort. Für einen luxuriöseren Aufenthalt empfiehlt sich das „Château des Vigiers“ in der Nähe – ein Schlosshotel mit eigenem Golfplatz. Buchen Sie unbedingt im Voraus, besonders in der Hochsaison von Juni bis September.

Monpazier ist nicht nur ein Ort zum Besichtigen, sondern zum Erleben. Hier spürt man beim Schlendern durch die mittelalterlichen Gassen, beim Kaffee unter den Arkaden oder beim Besuch der nahegelegenen historische Bauwerke die Essenz Frankreichs. Es ist ein Ort, an dem Geschichte nicht museal konserviert, sondern täglich gelebt wird – ein Juwel, das darauf wartet, von Ihnen entdeckt zu werden.