Düsseldorfs Altstadt: Wo Kunst auf Altbier trifft und jeder Abend ein Fest wird
In der Düsseldorfer Altstadt schlummert ein rheinisches Wunder: Auf gerade mal einem halben Quadratkilometer drängen sich 260 Kneipen, Brauhäuser und Restaurants so dicht aneinander, dass sie der Region den Spitznamen „längste Theke der Welt“ eingebracht haben. „Unsere Altstadt ist ein Gesamtkunstwerk“, erklärt Thomas Weber, langjähriger Braumeister im Uerige. „Hier trinken Banker neben Künstlern, und internationale Besucher lernen schnell, dass ein leeres Altbierglas sofort nachgefüllt wird, wenn man den Deckel nicht drauflegt.“
Zwischen Kopfsteinpflaster und Kunstakademie: Das kulturelle Doppelleben
Während tagsüber Kunstliebhaber durch die zahlreichen Galerien und den Kunstpalast am Ehrenhof schlendern, verwandelt sich die Altstadt nach Sonnenuntergang in ein lebendiges Fest. Die Düsseldorfer Kunstakademie, Alma Mater von Joseph Beuys und Gerhard Richter, prägt seit Jahrhunderten die kreative Atmosphäre des Viertels und lockt Europas kulturelle Hotspots liebende Besucher an.
Das flüssige Gold: Altbier-Kultur zum Eintauchen
Das bernsteinfarbene Altbier ist mehr als ein Getränk – es ist ein Lebensgefühl. In den traditionellen Brauhäusern wie „Zum Uerige“, „Füchschen“ oder „Schlüssel“ werden die kleinen 0,25-Liter-Gläser vom „Köbes“ (rheinischer Begriff für Kellner) so lange nachgefüllt, bis der Gast seinen Bierdeckel auf das Glas legt. „Wer das Spiel nicht kennt, wundert sich über die vielen Striche auf der Rechnung“, schmunzelt Braumeister Weber.
Der Burgplatz: Wo Mittelalter auf Moderne trifft
Am Burgplatz mit seinem historischen Schlossturm öffnet sich die Altstadt zum majestätischen Rhein. Hier saßen einst die Herzöge von Berg, heute flanieren Einheimische und Touristen entlang der spektakulären Rheinuferpromenade. Bei Sonnenuntergang verwandelt sich der Himmel in ein Farbenspiel, das selbst historische Städtereisen in ganz Europa in den Schatten stellt.
Rheinische Gaumenfreuden: Mehr als nur Bier
Die Düsseldorfer Küche vereint Bodenständigkeit mit Raffinesse. Probieren Sie „Himmel un Ääd“ (Blutwurst mit Kartoffelpüree und Apfelmus) oder deftige „Rheinische Senfrostbraten“. Der Carlsplatz-Markt bietet lokale Delikatessen und ist ein Paradies für gastronomische Städtereisen und Genießer. Der berühmte Düsseldorfer Senf verleiht jedem Gericht eine besondere Note.
Japans kleines Königreich am Rhein
Überraschend: Düsseldorf beherbergt die drittgrößte japanische Gemeinde Europas. In der Nähe der Altstadt, rund um die Immermannstraße, entdecken Besucher authentische Ramen-Restaurants, Karaoke-Bars und japanische Konditoreien – ein faszinierender kultureller Kontrast zu den traditionellen Brauhäusern und eine Bereicherung für kulinarische Genussziele in Europa.
Altstadtkunst: Street-Art-Juwelen in versteckten Gassen
Abseits der Hauptwege verbergen sich beeindruckende Street-Art-Werke lokaler und internationaler Künstler. Eine Entdeckungstour durch die Nebenstraßen offenbart farbenprächtige Murals und subtile Interventionen im öffentlichen Raum. Die Kunstszene hat die Altstadt längst als Freiluftatelier entdeckt und überrascht regelmäßig mit neuen Werken.
Der perfekte Sommer: Eventkalender Mai bis September 2025
Die warme Jahreszeit verwandelt die Altstadt in eine Festivalzone. Der „Düsseldorfer Sommer“ bringt Livemusik auf zahlreiche Plätze, während das Altstadtfest im Juli mit kulinarischen Ständen lockt. Die „Größte Kirmes am Rhein“ im Juli zieht jährlich über vier Millionen Besucher an – ein Spektakel, das bei Ihrer Reiseplanung für 2025 nicht fehlen sollte.
Insidertipps für Altstadtentdecker
Besuchen Sie die Altstadt wochentags für ein entspannteres Erlebnis. Entdecken Sie versteckte Innenhöfe wie den „Schnabelshof“ mit seinen charmanten Cafés. Eine geführte Nachtwächtertour enthüllt düstere Geheimnisse und historische Anekdoten, die in keinem Reiseführer stehen. Für den besten Blick über die Altstadt steigen Sie auf die Aussichtsplattform der St. Lambertus Kirche.
Wann die Koffer packen?
Der Spätsommer bringt angenehme 22-25°C und ist ideal für Erkundungstouren. Die „Goldenen Wochen“ zwischen August und September bieten weniger Touristenandrang als der Hochsommer und dennoch perfektes Wetter für Rheinpromenaden und Freiluftveranstaltungen. Ein Besuch während der „Düsseldorfer Kunstpunkte“ im September öffnet private Ateliers für die Öffentlichkeit.
In der Altstadt Düsseldorfs versteht man, warum die Rheinländer „Jeck“ sind – ein bisschen verrückt, immer lebensfroh und stets bereit, das Leben zu feiern. Zwischen historischen Fassaden und modernen Kunstinstallationen pulsiert ein Lebensgefühl, das Besucher sofort in seinen Bann zieht und sie mit einem breiten Lächeln und einem Geschmack von Altbier auf den Lippen zurücklässt.